Abschlussfahrt 2014


Von gefolterten Vegetariern auf der Ronneburg

Nach 2 Jahren in Ernsthofen, verbrachten wir unsere diesjährige Abschlussfahrt vom 28. bis 30. Mai im Jugendzentrum Ronneburg. Wir trafen uns mittwochs um 14.30 Uhr am Sportplatz, um von dort gemeinsam Richtung Ronneburg zu starten. Nachdem Kinder und Gepäck auf die beiden Vereinsbusse verteilt waren, ging es also bestens gelaunt und voller Vorfreude auf große Reise. Während sich bei dem einen oder anderen „Abschlussfahrt-Debütanten“ verständlicherweise auch eine Portion Aufregung in all’ die Vorfreude mischte, waren die „alten Hasen“ im Team die Ruhe selbst. Während wir uns in Griesheim also auf den Weg machten, wusste in Ronneburg noch niemand, was da auf sie zukam. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt und einem kurzen Stau, den sich die Jungs mit Quartett oder „Schnick-Schnack-Schmerz“ verkürzten, erreichten wir unser Ziel: das Jugendzentrum Ronneburg.

 

Kaum ausgestiegen, gingen die Jungs auf eine erste Erkundungstour und überbrückten so die Zeit, bis wir nach einer kurzen Einweisung unser Luxus-Domizil mit 10 Zimmern und Bädern beziehen konnten. Auch die Belegung der jeweiligen 3er-Zimmer war schnell gefunden und nachdem die Koffer (mehr oder weniger) ausgepackt und die Betten trotz so manchem widerspenstigen Spannbettlaken bezogen waren, ging es wohin? Richtig! Auf den Fußballplatz! Direkt von dort ging es dann zur Stärkung zum Abendessen, wo es nach einer kurzen aber eindringlichen Bitte, sich doch lieber Tablett, Teller und Besteck zu nehmen, als Wurst oder Käse direkt vom Buffet zu angeln, manch eine interessante Tischmanier zu beobachten gab. Als die Tische dann zumindest ordnungsgemäß abgeräumt waren, verschlug es einen Teil des Teams zurück auf den Fußballplatz, wohingegen sich der andere Teil dem zweitbeliebtesten Hobby der diesjährigen Abschlussfahrt widmete: Minigolf. Genau aus diesem zweitbeliebtesten Hobby ergab sich dann automatisch auch Hobby Nr. 3: das Suchen der Minigolf-Bälle!

Somit hatte bis zur Bettruhe dann auch jeder seine Beschäftigung und nachdem alle Zähne geputzt und alle Schlafanzüge angezogen waren, gab es tatsächlich zum ersten Mal so etwas wie „Probleme“. So plagte sich manch einer mit dem Gefühl, erstmals in einem fremden Bett zu schlafen, wieder andere mit einem etwas überzogenen Sättigungsgefühl nach übermäßigem Süßigkeitenverzehr auf der akribisch organisierten Zimmerparty. Letzten Endes schliefen jedoch alle größtenteils schnell und friedlich ein und waren auch genauso schnell wieder wach.

 

Pünktlich um 8.30 Uhr ging es am Donnerstagmorgen zum Frühstück, um sich für einen anstrengenden Tag zu stärken. Dieser begann dann mit einer Runde „Kampfschwimmen“ und einer anschließenden Sensation! Alle 12 Jungs standen noch im Schwimmbad freiwillig unter der Dusche und konnten von sich behaupten, nun schon einmal mehr geduscht zu haben, als in 2 Jahren Ernsthofen. Wirklich verblüfft waren einige Jungs dann aber, als sie Fabio auch noch mit einem Kamm entdeckten und konfrontierten ihn sofort mit Fragen, wie „Was machst du denn da?“. Die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt, wurde dann – unterbrochen vom Mittagessen – wieder größtenteils mit Fußball und Minigolf überbrückt, wobei sich auch ein paar Jungs auf dem Basketballfeld zusammenfanden. Doch wo sich die Jungs auch verteilten, vor der bevorstehenden 3 km langen Wanderung zur Ronneburg konnte sich niemand drücken. Trotz anfänglichem Murren, stellte man zum Leidwesen der Kleidung und Schuhe schnell fest, dass auch der Wald einiges zu bieten hatte. Nach Ankunft auf der Ronneburg, besuchten wir die Greifvogelschau der dort ansässigen Falknerei. Ziemlich nahe und beeindruckend bekamen wir hier Eule, Wüstenbussard, Weißkopfseeadler, Gänsegeier und Gerfalke zu Gesicht, wobei sich nun Jens hervortat und sich wagemutig für eine Ausbildung zum Falkner empfahl. Währenddessen rätselte Tibor noch immer, wieso wir denn zur Burg laufen mussten und nicht mit den Bussen fahren konnten. Allerdings wusste Reda ihm hierfür ziemlich lapidar zu antworten „weil ich abnehmen muss“. Auch bei der anschließenden Burgführung mit dem Burgfräulein, welches sich der eine oder andere etwas anders vorgestellt oder vielleicht erhofft hatte, wusste Reda mit einer interessanten Antwort zu überzeugen. Beim Gang durch die Waffengemächer mit Streckbank, fragte das Burgfräulein, wer denn hier früher gefoltert wurde. Schnell reckte Reda seinen Arm in die Höhe und antwortete sehr überzeugend, jedoch zur Verblüffung aller Beteiligten „die Vegetarier“. Doch das Burgfräulein ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und führte weiter durch ihr interessantes Programm. Auch von Jens’ Bedenken – beeinflusst von all’ den Waffen – es könne einen 3. Weltkrieg geben, zeigte sie sich unbeeindruckt und antwortete im Vorbeigehen „heute nicht mehr“. Als Erinnerung an Burg und Führung erhielt jeder Teilnehmer nach einer abschließenden Fragerunde noch 2 Edelsteine. Vorbei an „Bombenkatern“ ging es nun zurück zum Jugendzentrum, wo sich die Jungs vor unserem gemütlichen Grillabend noch einmal auf Fußballplatz und Minigolfanlage verteilten. Bevor an diesem Abend alle ziemlich müde in die Betten fielen, wurden aber auch die Tischtennisplatten mit einer besonders interessanten Version „Rundlauf“ eingeweiht.

 

Am Tag der Abreise wurden gleich nach dem Aufstehen die Koffer gepackt und die Zimmer gekehrt. Nachdem wir uns dann zum Frühstück versammelten, wurde ein letztes Fußballspiel mit anschließendem 7m-Schießen ausgetragen. Nach Anblick zahlreicher, sicher verwandelter Strafstöße, dürfte uns vor dem nächsten 7m-Schießen nicht Bange sein ;-) Allerdings machte sich mittlerweile eine allgemeine Müdigkeit breit, sodass sich alle Jungs nach einem letzten Mittagessen erschöpft in die Sitze der beiden Vereinsbusse fallen ließen und sich bereits mit großer Vorfreude auf die nächste Abschlussfahrt auf den Heimweg machten.

 

Alles in allem 3 tolle, kurzweilige Tage im Jugendzentrum Ronneburg, die ein absolut angemessener Abschluss unserer tollen und erfolgreichen Saison waren!