Abschlussfahrt 2017


Nette Tage im Nettetal

Nach zwei Jahren am Edersee ging unsere diesjährige Abschlussfahrt nach Hinspeck ins Nettetal. Am 15. Juni starteten wir bestens gelaunt und voller Vorfreude, verteilt auf zwei Busse, in Richtung Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck, wo wir die nächsten vier Tage gemeinsam verbrachten. Während der kurzweiligen Busfahrt wurde viel Musik gehört und textsicher mitgesungen, wobei sich in beiden Bussen jeweils ein absolutes Lieblingslied herauskristallisierte. Schon auf dem Hinweg gab es mit einem Zwischenstop an einer Sommerrodelbahn die erste gern gesehene Überraschung. Schnell verteilten wir uns paarweise auf die Zweierbobs und starteten nach zähen und merkwürdigen Preisverhandlungen getreu unserem alljährlichen Rodel-Motto „Wer bremst verliert“ auf die 750m lange Bahn, um uns im Anschluss auf den restlichen Weg zu unserer Unterkunft zu machen. Nach der Ankunft und einem ersten Kennenlernen des weitläufigen Geländes, ging es an die Zimmerverteilung, die schnell und reibungslos vollzogen wurde. Da die Zimmer bzw. Häuser groß genug waren, bezogen einfach die beiden Busbesatzungen auch gemeinsam ein Haus. Nachdem die Koffer notdürftig ausgepackt und die Betten, mit wenigen Ausnahmen, eher schlecht als recht bezogen waren, gingen wir zum sportlichen Programm über – wobei das Gelände für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. Während einige, welch’ Überraschung, Fußball spielten, vergnügten sich andere beim Badminton oder an der Tischtennisplatte, wo abwechselnd Tischtennis, Headis oder Handtennis gespielt wurde. Natürlich alles in Form des allseits beliebten Rundlaufs, der zur Überraschung der beiden ältesten Teilnehmer mit einigen neuen oder geänderten Regeln aufwartete. Zusätzlich wurden die beiden Wohnräume der Häuser zu Indoor-Fußballfeldern umfunktioniert. Zwischendurch kamen alle immer wieder auf einen gemeinsamen sportlichen Nenner, um sich im Anschluss wieder in kleinere Gruppen an verschiedene Sportstätten aufzuteilen. Nach der Busfahrt und dem ganzen Sport rebellierten mittlerweile schon einige Mägen und das Abendessen konnte kaum mehr abgewartet werden. Als es dann endlich soweit war, war die Verwunderung groß als es nur „Abendbrot“ gab, doch glücklicherweise fand sich am Buffet auch noch eine warme Reispfanne. Zwar war im Laufe der Jahre eine deutliche Leistungssteigerung am Tisch zu erkennen, doch gab es auch in Hinsbeck die eine oder andere merkwürdige Tischmanier zu bestaunen. Nachdem der Hunger gestillt und der Tisch ordnungsgemäß abgeräumt war, trafen wir uns zu einem gemeinsamen Match auf dem Basketballcourt, das an Zeiten von Michael Jordan und Magic Johnson erinnerte. Den Ausklang des ersten Tages genossen wir tobenderweise im Schwimmbad, wo Wasserball gespielt, auf Matten balanciert oder einfach nur „gekämpft“ wurde, wobei sämtliche vorher zurecht gelegten Taktiken, Trainer Schach matt zu setzen, kläglich scheiterten. Nach zwei Stunden fröhlichem Plantschen schlichen wir dann übers Gelände zurück in unsere Zimmer, um nach einer erfrischenden Dusche die Nachtruhe einzuläuten und zumindest soweit einzuhalten, dass es keinerlei Beschwerden der Nachbarhäuser gab.

 

Der Weckdienst am nächsten Morgen konnte getrost entfallen, da sich alle Mann nach einer kurzen Nacht um 7:30 Uhr zum Frühsport auf dem Fußballplatz und an der Tischtennisplatte versammelten. Anschließend ging es zur Stärkung für einen anstrengenden und überraschenden Tag zum Frühstück, wo zunächst einmal der Schock über fehlendes Nutella und fehlenden Orangensaft verdaut werden musste, doch schlussendlich fand trotzdem noch jeder etwas für seinen Geschmack. Gut gestärkt verteilten wir uns dann auf die Busse und begaben uns auf große Reise. Für die Jungs war es eine Fahrt ins Ungewisse und so ging auch gleich das große Rätselraten los, wobei nach jeder Abbiegung ein neuer Tipp abgegeben wurde. Klettern!? Schwimmen!? Ohne Badesachen? Mit zunehmender Fahrtzeit und bei genauer Betrachtung der Route stieg die Aufregung, da sich sich ein Ziel allmählich herauszukristallisieren schien: Dortmund. Natürlich hatten die BVB-Fans im Team die Hoffnung, es ginge zum Signal Iduna Park oder gar einem persönlichen Treffen mit Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembélé und Marco Reus. Diese weilten allerdings schon im Sommerurlaub und so wurde zunächst am Deutschen Fußballmuseum gehalten – wie sich herausstellen sollte ein absolut lohnenswertes Ziel mit tollen Eindrücken deutscher Fußballgeschichte. Egal ob Bundesliga oder Nationalmannschaft, es gab viel Spannendes zu begutachten: Meisterschale, DFB-Pokal, Champions-League-Pokal, Weltmeisterpokal und Nationalelfbus. Die größte Freude bereitete unseren Jungs aber etwas anderes: der Fußballplatz im Erdgeschoss des Museums. Nach einem kurzen internen Duell ging es dann tatsächlich zum Signal Iduna Park, wo nach einem Besuch der Dortmunder Fanwelt und einem kurzen Plausch über die neuesten Transfers mit Sascha Bacinski von Sky Sport News unser Stadionguide auf uns wartete, um uns ein besonderes Stadionerlebnis zu vermitteln. Gleich zu Beginn ging es nach einigen kurzen Infos über den Stadionbau auf Europas größte Stehtribüne: die Südtribüne. Hier konnten wir bei einem Dezibeltest gleich einen neuen Rekord aufstellen und nach einer gekonnten Laola ging es weiter in die Kabinen, wo wir uns auf den Plätzen von Aubameyang, Dembélé, Reus & Co. auf den Gang durch den Spielertunnel vorbereiten konnten. Bevor wir also zur Dortmunder Einlaufmusik in Deutschlands größtes Stadion einmarschierten, machten wir auch noch Halt in der Gästekabine, wo zur Überraschung einiger festgestellt wurde, dass sich hier auch schon Cristiano Ronaldo umgezogen hat. Nach einigen realistischen Interviews in der Mixed-Zone, ertönte dann endlich die Einlaufmusik, was für uns das Zeichen war, durch den schwarzen und nur gelb beleuchteten Spielertunnel hinaus ins Rampenlicht zu schreiten. Dort angekommen, schlüpften wir in die Rolle der BVB-Spieler und -Trainer und rasteten beim Torjubel komplett aus. Im totalen Jubelrausch ging es weiter zum anschließenden sportlichen Highlight: dem Torwandschießen im Oberrang des Stadions, bei dem wir alle nach einem Probeschuss drei Schüsse hatten und das am Ende einen souveränen und verdienten Sieger mit drei Treffern fand. Lediglich Can hätte dies noch verhindern können, doch sein letzter Schuss prallte von der Unterkante des oberen Lochs an die Deckenleuchte, die daraufhin unter großem Gelächter ihre Arbeit einstellte und Startsignal für unsere Rückreise war. Doch vorher statteten wir noch dem Ort einen Besuch ab, den wir als friedliche Fans normalerweise nie zu sehen bekommen würden: das Stadiongefängnis. Zurück in Hinsbeck ließen wir den tollen Tag voller bleibender Eindrücke mit einem gemütlichen Grillabend ausklingen, der lediglich von zwei neugierigen Hornissen gestört wurde.

 

Auch in der zweiten Nacht gab es keinerlei Beschwerden aus den Nachbarhäusern, wobei der Weckdienst am nächsten Morgen diesmal dringend aktiv werden musste, um alle Mann rechtzeitig aus ihren mittlerweile etwas muffigen Zimmern an den Frühstückstisch zu befördern. Dort war eine ordentliche Stärkung von Nöten, um den bevorstehenden anstrengenden und sportlichen Tag in Angriff zu nehmen. Dieser begann gleich nach dem Frühstück mit einem zweistündigen Fußballmatch in der Sporthalle, dem nur unterbrochen vom stärkenden Mittagessen ein weiterer zweistündiger Aufenthalt im Schwimmbad folgte. Im Anschluss an den nassen Spaß tauschten wir Badehose gegen Baseballhandschuhe und -schläger und machten dabei unter Anleitung von Coach „Eddie“ teilweise sogar eine gute Figur – wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren, die Bälle im Gebüsch zu suchen. Nach einigen Übungen zum Kennenlernen der Sportart absolvierten wir zum Abschluss noch ein ausgeglichenes Match, bei dem aus Spaß zwischenzeitlich auch ganz schnell Ernst werden konnte. Nach dem anschließenden Abendessen verbrachten wir den letzten Abend dann wieder mit dem gewohnten Freizeitprogramm: Fußball, Basketball, Headis, Tischtennis, Badminton. Vor der Bettruhe wurden dann schon die Koffer gepackt und früher oder später fielen alle müde ins Bett.

 

Am letzten Morgen mussten wir uns nach dem Frühstück noch ausgiebig mit der Zimmerreinigung befassen, um diese ordnungsgemäß übergeben zu können und anschließend noch etwas Headis zu spielen. Nachdem wir dann die Koffer schon wieder auf die Busse verteilt hatten, ging es nochmal für eine Stunde in die Sporthalle, wo ein letztes spannendes Fußballmatch ausgetragen wurde. Hungrig stürzten wir uns im Anschluss auf das Mittagessen, nach dem wir uns mit wieder einmal tollen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck auf die Heimreise in Richtung Sportplatz machten, wo wir bereits freudig erwartet wurden.

 

 

Vielen Dank an alle Beteiligten für eine wieder einmal hervorragende und unvergessliche Abschlussfahrt, die ein passender Abschluss einer tollen Saison war, uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und deutlich gezeigt hat, dass wir nicht nur auf dem Platz ein großartiges Team sind.